Vakanz - künstlerische Zwischennutzungen in der Mönchengladbacher Altstadt

Zeitpunkt

August 2019 - Dezember 2019

Zwischennutzer

Altstadtinitiative Mönchengladbach e.V.
Projektleitung: Thomas Hoffman

Waldhausener Straße 16
41061 Mönchengladbach
vorstand@ia-mg.de
www.ia-mg.de

Künstler*innen

Objekt

Waldhausener Straße 4-6
Waldhausener Straße 10
Waldhausener Straße 24
Waldhausener Straße 29
Waldhausener Straße 62
Waldhausener Straße 65

41061 Mönchengladbach

Rückeroberung brachgefallener Gewerbeflächen

Vorwort

Die sogenannte „Goldene Ära“ der Mönchengladbacher Altstadt hat sich rückblickend als nicht-überlebensfähige Monokultur herausgestellt und insgesamt 37 leerstehende Objekte zwischen dem Alten Markt und der Sternstraße sind Zeugnisse des in den 90er Jahren eingesetzten Kneipensterbens.

Aber die gesundgeschrumpfte Ausgehmeile Waldhausener Straße hat viel Raum für Neues preisgegeben. Mit dem Projekt „Vakanz“ wollte der gemeinnützige Verein Initiative Altstadt im Jahr 2019 damit beginnen, diesen Möglichkeitsraum zurückzuerobern und ihm eine neue Nutzung zuzuführen.

Vakanz – künstlerische Zwischennutzung von Leerstand

Das Projekt „Vakanz“ sollte über die Dauer von drei Monaten eine Belebung der Leerstände durch künstlerische Nutzung der Räume als Atelier, Ausstellungs- oder Aufführungsort herbeiführen. 8 leerstehende Lokale bildeten die Grundlage für das temporäre Ausstellungsprojekt. Die sehr unterschiedlichen räumlichen Bedingungen, ließen ein breites Spektrum an künstlerischen Nutzungen zu. Das heißt, in den vakanten Kunstorten konnten bildende Künstler arbeiten und ausstellen, darstellende Künstler proben und aufführen.

Abschlussbericht der Initiative Altstadt zum Projekt Vakanz:

6 Monate Vakanz

Aufgrund des großen Zuspruchs konnte das Projekt Vakanz mehrmals verlängert werden. Daher fand die Vakanz etwa insgesamt 6 Monate statt. Beginnend im August 2019 entwickelte es schnell die von uns so erwünschte Eigendynamik: Die Lehrstände wurden von den Künstlern mit großem Interesse angenommen und bespielt. Zahlreiche „Zwischenschauen“, die der Öffentlichkeit während des Projekts einen Einblick in die künstlerische Arbeit vermitteln sollten, wurden gut besucht und fanden ein großes mediales Interesse in der Tagespresse und den sozialen Medien. Unser Wunsch, der Waldhausener Straße eine weitere Facette kulturellen Lebens hinzuzufügen, wurde schon früh erfüllt. Durch die Präsenz der Künstler*innen entstand eine starke Belebung des Viertels und das nicht zur üblichen Abend- und Nachtzeit, die normalerweise vor allem von den Besuchern der Gastronomie geprägt ist.

An den gezeigten Arbeiten, die zum Teil auch im Außenbereich der temporären Ateliers stattfanden, entzündeten sich viele interessante, teils kontroverse Diskussionen.

Danach

Wir freuen uns sehr, dass aus der Vakanz heraus neue Projekte entstanden sind, die das kulturelle Leben auf der Waldhausener Straße weiter bereichern werden. Die Hausnummer 62, ist inzwischen den meisten Mönchengladbachern als etabliertes Atelierhaus für junge Kunst bekannt. Darstellende und bildende Kunst sind hier unter einem Dach vereint, mit viel Programm für die Altstadt und guten Vernetzungen zu den anderen Kulturschaffenden des Viertels. Das Haus Nummer 10, in der Vakanz als Atelier- und Ausstellungsraum genutzt, bleibt weiterhin Ausstellungsfläche für junge Kunst, wie auch die Nummer 4-6, die als „Art Casino“ viele Interessierte ins Viertel lockt.

Fazit

Unser Ziel, die Waldhausener Straße mit neuen kulturellen Inhalten aufzuwerten, sehen wir mehr als erreicht. Der Fortbestand vieler künstlerischer Aktivitäten, in Nachbarschaft zu den schon existierenden Projekten zeigt, wie groß der Bedarf nach kulturellem Leben in der Altstadt ist. Mit der Vakanz haben wir einen Baustein dazu gesetzt.